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Pummelland - Лидия Викторвна Огурцова
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"Kalio, es ist tatsächlich Kalio", empörte sich die Hexe erneut und ging zum Höhleneingang.
Die Prozession kam langsam näher. Die Wanderer schauten ängstlich zu der alten Hexe, wie sie am Eingang ihrer Höhle stand.
Kapitel 19
Aufklärung der Verhältnisse
Kalio hatte keine Angst vor der alten Hexe. In all den Jahren, die er sie kannte, hatte sie ihm nie etwas zuleide getan. Aber jetzt, als er ihren finsteren Blick und die böse funkelnden Augen bemerkte, verlangsamte er seinen Schritt.
"Sie mal einer an, ist das, wie Du Dich bei mir für meine Güte bedankst?", warf ihm die Alte vorwurfsvoll entgegen, "Ich wusste doch, dass man den Menschen nicht vertrauen darf, ich wusste es. Warum hast Du sie hierher gebracht?", zischte sie ihn zornig an und lief vor dem Höhleneingang auf und ab.
Unsere Wanderer waren sehr müde. Angst hatte sie die vergangenen Tage verfolgt. Erst die unheimlichen Blauen Ratten, dann die Geister aus dem Tal der Gespenster. Und jetzt erschien auch noch eine aufgebrachte Hexe – das verhieß nichts Gutes.
"Schau mich nicht so an", fuhr Pummelante die Prinzessin an.
"Helft uns, bitte helft uns", flehte die kleine Prinzessin.
"Die Blauen Ratten werden bald hier sein. Pummelland ist in Gefahr", fügte der Lehrer hinzu, während er einen Schritt nach vorn ging und sich vor die Kinder stellte.
"Ratten? Schon wieder diese ekelhaften Ratten", verzog die Alte das Gesicht und machte langsam den Höhleneingang frei.
Sie mochte Ratten überhaupt nicht. Und ihre Freunde – die Schlangen, Skorpione und Fledermäuse – hatten schlichtweg Angst vor ihnen.
"Ich hasse die Ratten", brummte die Hexe, "Besonders ihre Königin, diese glotzäugige, schnurrbärtige Angeberin. An allem sind nur die Menschen schuld! Die Blauen Ratten verkörpern das Böse. Sie tauchen dort auf, wo das Gute verschwunden ist. Sie erobern neue Länder und führen dort ihre Ordnung ein. Sie sind schlimmer als die Pest, weil man sie nicht besiegen kann!"
"Du hast die Geige vergessen, unsere Zaubergeige", unterbrach Kalio sie.
"Geige? Ach ja, die Geige! Aber wer soll sie denn spielen? Etwa Du, kleiner Landstreicher?", schnaubte die Hexe verächtlich, "Weißt Du, dass die Blauen Ratten nur von einem Menschen mit reinem, liebendem Herzen besiegt werden können? Bist Du Dir sicher, dass Du ein solcher bist? Oder hast Du vor, Dich um Deines eigenen Vergnügens willen den Ratten auszuliefern?"
"Ich werde es versuchen", erwiderte Kalio leise, umarmte die alte Hexe und zog sie zu der Truhe, in der die Geige lag.
Seufzend und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, reichte ihm die Alte die Geige. Kalio nahm den Bogen und begann zu spielen. Der alten Pummelante traten Tränen in die Augen.
"Vielleicht hast Du Recht, mein Junge, Du wirst sie tatsächlich besiegen."
Kapitel 20
Der Sieg über die Blauen Ratten
Der Rückweg zum Palast war wesentlich schneller. Die Hexe hatte den Flüchtenden nicht nur die Zaubergeige gegeben, sondern sie auch in nur einem Augenblick durch das Tal der Gespenster befördert. Nur eine Sache betrübte unsere Wanderer, und das war die Tatsache, dass Pummelante den kleinen Pummelplatsch bei sich behalten hatte.
"Wenn Ihr die Blauen Ratten verjagt und mir die Geige zurückgegeben habt, dann bekommt Ihr auch Euren Dreikäsehoch zurück", sprach die Hexe und nahm Pummelplatsch an die Hand.
Der Kleine leistete keinen Widerstand. Beim Abschied gab die Prinzessin Pummelplatsch einen Schmatzer in sein schmutziges Gesichtchen und flüsterte:
"Sei nicht traurig, wir sind bald zurück."
Pummelplatsch lächelte und hielt seine eingefallenen Bäckchen den Freunden für Abschiedsküsse hin.
"Denkt daran", erinnerte die Hexe Pummelante beim Abschied, "Die Blauen Ratten müssen in dem alten verlassenen Schacht eingemauert werden. Die Zaubergeige hilft dabei, die Liebe in den Herzen der Menschen wieder zu erwecken. Und dann bleibt nicht mehr viel zu tun übrig – eine Wand zu mauern ist überhaupt nicht schwierig."
Als sie vor dem Palast standen, begann Kalio zu spielen. Der zarte Klang der Zaubergeige ertönte und drang in die Seele eines jeden Menschen ein. Die Leute hörten der Musik zu. Sie lächelten. In ihren Herzen wurde die Liebe wieder geboren. Mit jedem Klange wurde die Natur lebhafter. Die bleigrauen Wolken über dem Palast lösten sich auf. Die Vögel stimmten wieder ihren Gesang an. Die purpurroten Rosen im Palastgarten begannen wieder zu blühen und zu duften. Die Musik erfüllte das gesamte Schlossgelände. Als Echo schallte sie durch die Gänge des Schlosses und erfüllte die Räume. Es waren keine Ratten zu sehen. Als sie in den finsteren Keller herabstiegen, bemerkten die Freunde eine offene Tür.
Der verängstigte König und sein Gefolge standen auf den untersten Stufen der Treppe.
"Vater!", warf sich die Prinzessin Pummelinchen in seine Arme.
Dem alten König fehlten die Worte, die Tränen schossen ihm in die Augen. Er drückte das Köpfchen der kleinen Prinzessin an sich und weinte lautlos.
"Vater, mein liebster Vater", flüsterte die kleine Prinzessin und küsste ihn.
"Eure Hoheit, wo sind denn die Ratten?", fragte der besorgte Lehrer.
"Kaum erklang diese zauberhafte Musik, fingen die Ratten an, panikartig in den Keller zu flüchten", antwortete der König, nachdem er seine Tränen getrocknet hatte, "Dort ist der Durchgang zu dem alten verlassenen Schacht."
"Eure Hoheit", hob Herr Pummelkowski wieder an zu sprechen, "Der Schacht muss zugemauert werden."
An der Spitze eines Trupps Soldaten bewegten sich der Lehrer und Kalio zum Durchgang, der zu dem alten Schacht führte. Ein Teil des Schachts war mit Steinen zugeschüttet. Durch einen schmalen Spalt klaffte ein schwarzes Loch. Daneben saß auf den Steinen die Königin der Blauen Ratten. Mit glühenden Augen blickte sie hasserfüllt auf die Menschen.
"Ihr glaubt, dass Ihr gewonnen habt?", zischte das blaue Monster, "Dem ist überhaupt nicht so! Die Menschen werden wieder grausam werden, sie werden einander wieder beneiden, sich betrügen und die Liebe wird verschwinden. Wir werden zurückkehren und das Böse wird erneut auf der Welt triumphieren. Das Böse wird ewig leben!"
"Nein", unterbrach sie der

