Немцы в Катыни. Документы о расстреле польских военнопленных осенью 1941 года - Ричард Косолапов
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Die einleitende Priifung der Dokumente und die Entziffe- rung der Namen fand in Gegenwart von drei deutschen Soldaten und eines Vertreters der technischen Kommission des PRK statt. Die Kuverts wurden in ihrer Gegenwart geoffnet und die Doku- mente sorgfaltig mit Holzstabchen von den Spuren des Schmut- zes, des Fettes und er Faulnis bereinigt. Vor allem bemiihte man sich die Dokumente herauszusuchen, aus denen sich zweifellos die Namen der Verstorbenen feststellen liessen. Die Erkennungs- marken, Personalausweise, Dienstausweise, Mobilisationskarten und die in Kozielsk ausgestellten Impfscheine dienten zu diesem Zweck. Sobald diese Dokumente fehlten, priifte man die Briefsa- chen, Visitenkarten, Notizen, Notizbiicher uns. Die Brieftaschen und Geldbeutel mit polnischem Geld wurden verbrannt, auslan- disches Geld (mit Ausnahmedes russischen), samtliche Miinzen und Gegenstande aus Gold wurden in die Kuverts Hineingelegt. Die Familiennamen und der Inhalt der Kuverts wurden von einem deutschen Soldaten auf einem besonderen Bogen notiert und mit derselben Kennummer versehen.
Die Technische Kommission erlautert, warum die ersten Listen nur in deutsche Sprache angefertigt wurden. Die deutschen Behorden hatten erklart, dass die Listen alsbald hergestellt und unmittelbar dem PRK ubersandt werden. Die Kommission glaubte also keine zweite Liste anfertigen zu mtissen, umsomehr. Die anfange die Zahl ihrer Mitglieder sehr klein war.
Sobald beim Entziffern der Personalien Schwierigkeiten vorkamen, wurde unter der laufenden Nummer das Wort „unbekannt", jedoch unter Anftihrung der samtlichen gefundenen Dokumente eingetragen. Die deutschen Behorden schickten diese Dokumente in ein spezielles chemisches Laboratorium, wo sie einer genauren Priifung unterzogen wurden. Fiihrte diese Priifung zur Aufklarung des Namens des Opfers, so wurde dieser Name in eine Erganzungsliste eingetragen. Es muss bemerkt werden, dass einige Leichen weder Dokumente noch Andenken besassen. Sie wurden ebenfalls in die Liste der mit der laufenden Nummer und Adnotation „unbekannt" eingetragen.
Nach der Eintragung des Inhalts des Kuverts auf einer Liste wurden die Dokumente und einzelnen Gegenstande in einen neuen Umschlag gelegt, der mit derselben Nummer wir das Verzeichnis und einer Inhaltsangabe versehen wurde. Dese Tatigkeit wurde von deutschen Soldaten (л.34-35) ausgefuhrt. Die gepriiften, ge- ordneten und nummerierten Kuverts wurden in Kasten gelegt und bleiben in ausschlieBlicher Verfugung der deutschen Behorde.
Die auf der Shreibmaschine von den deutschen Soldaten ge- schriebenen Verzeichnisse konnten durch die Kommission nicht mehr gepriift werden, da sie in diese Urschrift keine Einsicht mehr hatte. Diese Arbeitstatigkeit wurde wahrend der Anwesen- heit des ersten Leiters der Kommission ausgeubt und umfasst die Posten von Nr. 0421 bis Nr. 0794. Die Priifung der folgenden Nummern 0795-04243 fand in Gegenwart von 1-3 Mitgliedern der Kommission statt. Ihre Ausflihrung war identisch, doch mit dem Unterschied, dass gleichlautende Listen in polnischer Spra- che verfertigt und zum Versandt an den Hauptvorstand des PRK bestimmt waren. Die Identifikation der Ankunft der technischen Kommission statt und wurde ausschlieBlich von den Deutschen ausgefuhrt.
Die Kommission fuhlt sich verpflichtet festzustellen, dass bei der Priifung der Dokumente, Denkschriften (Memoiren), Heeresbefehle und einige Briefe von dem deutschen Behorden zwecks Ubersetzung auf deutsch herausgezogen wurden. Die Kommission hatte nicht mehr die Moglichkeit festzustellen, ob diese Dokumente in die entsprechenden Kuverts zuriickgelegt wurden.
Wahrend der ganzen Dauer Arbeiten der technischen Kommission in dem Walde von Katyn, von 15 April bis zum 7 Juni 1943 wurden im ganzen 4243 Leichen ausgegraben. Hiervon wurden 4233 aus 7 Gruben enthoben die nahe voneinander lagen und von den deutschen Militarbehorden im Marz 1943 entdeckt wor- den sind. Diese 7 Gruben wurden vollstandig entleert. Die 8 Grube liegt gegen 200 m. stidlich und wurde am 2 Juni 1943 entdeckt. Daraus wurden die ersten 10 Leichen enthoven und in der damals noch offenen dann die Arbeiten aus atmospharischen Rucksich- ten, verschoben ihre Ausflihrung auf den Monat September, und die 8 Grube wurde zugeschiittet. In der ganzen Umgebung wurden von den deutschen Behorden recht genaue Sondierungen des Bodens durchgefuhrt. Diese Arbeiten lassen annehmen dass man keine weiteren Griiber finden wird. Nach dem Umfange schat- zend, diirfte die 80Grube einige hundert Leichen enthalten.
Die Leichen der Ermordeten in der Zahl von 4241 wurden in der Nahe in 6 neuen Nassengrabern beigesetzt. Die beiden Generate wurden in zwei einzelnen Grabern beerdigt. Alle Graber liegen auf einer Anhohe im trockenen und sandigen Boden. Das Gelande beiderseits der Massengruften ist niedrig und feucht. Die Ausmessungen der Graber sind nicht gleich gross, infol- ge der Gelandegestaltung und der technischen Schwierigkeiten, die sich bei der Ausfuhrung der Arbeiten erwiesen. Der Boden samtlicher Graber ist vollkommen trocken. Jede Gruft enthalt, je nach ihrer Tiefe und Breite mehrere Reihen von Leichen, die sind wieder aus mehreren iibereinander liegenden Schichten zusam- mensetzen. Die oberen Schichten der Leichen liegen mindestens 1 m. tief unter der Erdoberflache. Durch das Aufschiitten eines 1 m. hoben Grabhtigels betragt also die Gesamtdecke der oberen Leichschicht gegen 2 m. Alle Graber haben eine gleiche Hohe und ihre Seiten sind mit Rasen belegt. Jedes Massengrab ist mit je einem 2 ½ m. hohen Kreuz aus Kiefernholz versehen und am Fusse eines jeden Kreuzes sind Waldblumen gepflanzt. Ein grosses Rasenkreuz schmiickt jedes Massengrab. Die Graber sind der Reihe nach wie sie entstanden sind nummeriert, um die laufende Nummeration der geborgenen Leichen aufrecht zu erhalten. Die Leichen liegen nebeneinander mit dem leicht erhohten Haupt nach Osten gerichtet; die Hande sind auf der Brust gefaltet. Jede Reihe ist mit einer 20-30 cm. Dicken Sandschrift bedeckt. Infolge der Transportrichtung, aus welcher die Leichentrager kamen, wurden die Leichen in den Grabern I, II, III und IV von rechts nach links und in den Grabern V und VI von links nach rechts gestaffelt. Die unangenehme Verschiebung der Laufenden Nummeration der Leichen in der II. Gruft entstand durch die spatere Ruckgabe deijenigen Leichen, die von den deutschen Behorden fur die von den Professoren, den Mitgliedern der internationalen Kommission, aus- gefiihrte Prosection vorbehalten worden sind. Das Verzeichnis der in jeder Gruft begrabenen Leichen sowie der Lageplan mit samtlichen Ausmessungen des Friedhofes von 2160 m2 Oberflache, sind dem Bericht beigefugt.
Am 9 Juni 1943, dem Tage der Abfahrt aus Katyn, hangten die letzten Mitglieder der technischen Koramission des PRK auf das grosste Kreuz der Gruft IV einen grossen eiseren Kranz, den ein Mitglied der Kommission hergestellt hatte. Dieser durch Hand- arbeit, in elementaren Verhaltnissen ausgefuhrte Kranz macht nicht destoweniger einen estetischen Eindruck. Er ist schwarz angestri- chen und in der Mitte befindet sich eine Dornenkrone aus Stachel- draht, die einen polnischen Adler von einer Offiziersmutze umfasst. Nach der Kreuzniederlegung haben die Mitglieder der Kommission den beigesetzten Opfern durch kurzes Stillschweigen und Ge- bet ihre Ehrerbietung erwiesen und verabschiedeten die Toten im Namen der Angehorigen und des Vaterlandes, Beim Verlassen des Friedhofes hat die Kommission dem Oberleutnant SLOVENZIK, den deutschen Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten sowie den russischen Arbeitern fur die Teilnahme an den 2-monatlichen Aus- hebungsarbeiten ihren Dank ausgesprochen.
Die Kommission stellt folgendes fest:
1) Die aus den Gruben herausgehobenen Leichen befanden sich im Zersetzungszustande, sodass ein Wiedererkennen unmog- lich war. Dagegen waren die Uniformen ziemlich gut erhalten, besonders die Stucke aus Metall, wie Dienstabzeichen, Ehrenzeichen, Adler, Knopfe usw.
2) Der Tod der Opfer wurde durch einen Genickschuss ver- ursacht.
3) Aus den gefundenen Dokumenten ist ersichtlich, dass die Ermordungen zwischen Ende Marz und Anfang Mai 1940 ausge- fuhrt worden sind.
4) Die Arbeit der Kommission war unter standiger Kontrol- le der deutschen Behorden, die zu jedem Kommissionsmitglied wahrend der Arbeitszeit einen Posten zuteilten.
5) Die ganze Arbeit wurde folglich gemeinsam von den Mitgliedern der technischen Kommission des PRK und den deutschen Behorden ausgefuhrt unter Beihilfe der einheimischen Bevolkerung, deren Teilnehmerzahl taglich zwischen 20 u. 30 Personen schwankte. Ausserdem waren funfzig bolschewistische Kriegsgefangene bei den Erdarbeiten beschaftigt.
6) Die Arbeitsbedingungen waren sehr schwer und erschop- fend. Neben der Tragodie der Mordtat selbst haben die sich zer- setzenden Leichen und dadurch verseuchte Luft eine hochst pein- liche Atmosphare geschaffen.
Die Ankunft zahlreicher Abordnungen, die unaufhorlichen Besuche deutscher Soldaten, sowie die durch deutsche Militar- arzte und Mitglieder der verschiedenen wissenschaftlichen Dele- gationen durchgefuhrten Leichenoffnung komplizierten die lau- fende Arbeit.
Die Kommission setzte sich aus folgenden Mitgliedern zu- sammen:
1. Rojckiewicz Ludwig Leiter vom 17. IV. bis 1. V. 43
2. Kassur Hugo Leiter vom 19. IV. bis 12. V. 43
3. Wodzinowski Georg Leiter vom 12. IV. bis 12. VI. 43
4. Kolodziejski Stefan Mitglied vom 14. IV. bis 1. V. 43
5. Jaworowski Gracian Mitglied vom 19. IV. bis 9. VI. 43
6. Godzik Adam Mitglied vom 19. IV. bis 11. VI. 43
7. Dr. Wodzinski Marian Mitglied vom 27. IV. bis 8. VI. 43
8. Buczak Ladislaus Mitglied vom 27. IV. bis 12. VI. 43
9. Krol Franz Mitglied vom 27. IV. bis 12. VI. 43
10. Plonka Ferdinand Mitglied Vom27. IV. bis 12. VI. 43
11. Gupryjak Stefan Mitglied vom 28. IV. bis 7. VI. 43
12. Mikolajczyk Johan Mitglied vom 28. IV. bis 10. VI. 43
Die Tatigkeiten in Katyn waren von der Befurchtung der nahenden Sommerwarme beeinflusst, wodurch eine gewisse Arbeitshast he vorgerufen wurde. Es muss auch beriicksichtigt werden, dass die Ausgrabungen in einem besetzten Gebiet und im Frontbereich sich vollzogen. Trotz der Hilfe der zustandigen deutschen Behorden waren die technischen Bedingungen mehr als schwer und eine Verbindung der Kommission mit dem Haupt- vorstand des PRK bestand fast gar nicht. Diese Verbindung beschrankte sich auf einige recht seltene und unregelmassige Rei- sen von Warschau nach Katyn und zurtick, was den Bedurfnissen nicht entsprechen konnte. Die Reklamationen des Hauptvorstan- des in dieser Angelegenheit bei den deutschen Behorden waren wohlwollend entgegengenommen, blieben Jedoch erfolglos.
Infolge der mangelhaften Verbindung hatten die Verzeichnisse der ausgehobenen Opfer, die der Hauptvorstand in Warschau erhielt, keinen Charakter endgtiltiger Dokumente. Einige waren in der Eile verfasst und mit Bleistift geschrieben. Die bei den Lei- chen gefundnen Dokumente und verschiednen Gegenstande sind bis jetzt noch nicht im Besitze des Hauptvorstandes, der bis dahin nur das Versprechen erhielt, die Dokumente nach ihrer Ausntit- zung fur die Zwecke der Propaganda zu erhalten.
Unter diesen Verhaltnissen hoben sich besonders zwei Fra- gen scharf hervor und durften einer Entscheidung des Hauptvorstandes des Polnischen Roten Kreuzes:
1) Welche Opfer von Katyn fur endgultig identifiziert aus- gesehen werden konnten?
2) Auf welche Art und Weise man die betreffenden Angeho- rigen benachrichtigen rnusste?
Diese Fragen wurden auf mehreren Konferenzen zwischen dem PRK und den deutschen Behoren in Warschau und Krakau besprochen. Die um die Katyner Angelegenheit hervorgerufene Propaganda begann mit der Veroffentlichung der Listen der Opfer durch die Lautsprecher und die in polnischer Sprache erscheinen- de Presse. Dank der Intervention, des Polnischen Roten Kreuzes zogen sich die Lautsprecher in dieser Hinsicht zuriick, doch trotz unserer Reklamationen und der erhaltenen Versprechungen, setz- te die Presse und setzt bis heute noch die Veroffentlichung der Listenfort. Das PRK vertritt den Standpunk, dass die Angehori- gen der Opfer lediglich durch die Vermittlung des Roten Kreuzes benachrichtigt werden mussten und zar in einer passenden Art und Weise, die der Wurde und dem tragischen Charakter dieser Nachricht ensprechen wurde.
Anderseits selbst wenn das PRK samtliche Ergebnisse der Exhumation und Identifikationsarbeiten einschl[iesen -???] der Dokumente und Andenken besasse konnte es offiziell und in end- giiltiger Form nicht bescheinigendass der betreffende Offiziere in Katyn gestorben ist. Der unerkennbare Zustand der Leichen, die Tatsache, dass in vielen Fallen bei 2 Leichen Dokumente vorgefunden worden sind, die zweifellos einer einziger Person angehorten, die minimale Zahl der Kennmarken, der einzig ein- wandfreien Beweisstocke, die auf den Leichen gefunden wurden, endlich der der Mordtat vorangegangene Zustand, das die in Katyn ermorderten Militarpersonen nicht auf dem Schlachtfelde, sondern nach einer Zeitraum fielen, in welcher der Wechsel der
Uniform, das Verkleiden und die Fluchtversuche an der Tages- ordnung waren, alle diese Urstande berechtigen das DRK nur bescheinigen zu konnen, dass die betreffenden Leichen, gewisse Dokumente getragen hat. Man muss es den Gerichten uberlassen, die dem polnischen Recht entsprechen sich bemtihen werden zu entscheiden, ob es angenracht ist schon jetzt eine Sterbeurkunde auszustellen.
Unsere Besprechungen iiber diese Angelegenheit mit den Behorden des Deutschen Roten Kreuzes sind noch im Gange.
Zum Schluss dieses Berichtes fuhlt sich der Hauptvorstand des PRK verpflichtet zu bemerken, dass das PRK, entsprechend seinen Satzungen und Pflichten, die ihm durch die Internationalen Konvetionen auferlegt sind, stets eine rein apolitische Haltung einnehmen.
Der Bericht enthalt lediglich Tatsachen in ihrer vollen Ge- nauigkeit. Wir glauben dies unterstreichen zu miissen da die in der Presse erscheinenden Berichte und Veroffentlichungen samt- licher Art als auch die Listen der Opfer den Eindruck erwecken konnten, als ob sie von uns stammten.
Die wir keinerlei Einfluss auf diese Publikationen haben, miissen wir hierfur samtliche Verantwortung des PRK ablehnen.
Der Vorsitzende
W. Lacher
Der Direktor
gez. Dr. Wl. GORCZYCKI
Fiir die Richtigkeit der Ubersetzung
Unterschrift unleserlich
Anlagen:
1 Liste der Exhumierten,
2 Lageplan
3 Zeichnung des neuen Friedhofs
4 20 charakteristische Fotografien
7 Oktober 43».
ГАРФ. Ф.7021.0П.114.Д.23. Л. 31-38
ПЕРЕВОД
Копия
Перевод с французского
Польский Красный Крест, Варшава, 12.Х.43
Главное правлениеСмольна 17,V
Варшава
№3681
Международному Комитету Красного Креста в Женеве
В дополнение как к нашей телеграмме от 20.IV.43, так и к нашему письму от 3.V.43 № 1840 мы решаемся передать Международному Комитету Красного Креста доклад технической комиссии нашего справочного бюро, которая была делегирована в Катынь для идентификации обнаруженных там трупов польских военнослужащих, каковой следует далее.