Немцы в Катыни. Документы о расстреле польских военнопленных осенью 1941 года - Ричард Косолапов
Шрифт:
Интервал:
Закладка:
4. Дела арестованных и препровожденных в концентрационные лагери офицеров резерва должны быть проверены как можно скорее, и, если окажется, что они лично не совершили каких-либо проступков, их следует немедленно отпустить.
В связи с вышеизложенным главное правление Польского Красного Креста обращается с просьбой о пересмотре дела госпожи Марии Бортновска, начальника справочного бюро Польского Красного Креста, которая шесть месяцев тому назад была арестована и отправлена в Берлин.
Если будет невозможно освободить ее тотчас же, то главное правление Польского Красного Креста надеется, что высшие инстанции рассмотрят ходатайство Польского Красного Креста в письме от 1 апреля 1943 г. № 1474 к президиуму Германского Красного Креста и освободят госпожу Бортновска на поруки членов президиума Польского Красного Креста».
Судя по этому заявлению, мне кажется невозможным побудить Польский Красный Крест предпринять осмотр лагерей пленных польских офицеров в Германии. Я прошу связаться по этому вопросу и обсудить его как можно более тщательно с начальником местного главного управления пропаганды Хейнрихом.
Нюрнбергский процесс. Сборник материалов. Т. I. М, 1954. С. 481-482.
№12
ТЕЛЕГРАММА УПРАВЛЕНИЯ ВНУТРЕННЕЙ АДМИНИСТРАЦИИ ИЗ ВАРШАВЫ ПРАВИТЕЛЬСТВУ ГЕНЕРАЛ- ГУБЕРНАТОРСТВА ОТ 20 АПРЕЛЯ 1943 ГОДА
[Документ СССР-507, 402-ПС]
Правительство генерал-губернаторства.
Управлению внутренней администрации, отдел обеспечения населения - Краков.
Вручить старшему административному советнику Вейрауху.
В случае, если к г-ну Вейрауху нельзя будет больше дозвониться по № 15200, прошу передать по его личному № 11200.
Генеральный руководитель Гартман от президиума Германского Красного Креста передал мне только что через министерство пропаганды следующую телеграмму:
«Очень срочно — немедленно доложить — немедленно по телефону г-ну Хейнриху правительство Варшава, отдел населения и обеспечения.
Телеграмму Польского Красного Креста в Женеву обязательно задержать, а это мероприятие и другие подобные мероприятия — до получения полномочий. По всем связанным с этим вопросам поддерживать связь с заграничным отделом. Установлена связь с министерством иностранных дел относительно телеграммы Польского Красного Креста. Для дальнейшего ведения дела поддерживать связь с учреждением уполномоченного, Краков, связь с которым уже установлена. Германский Красный Крест, отдел заграницы. Генеральный руководитель Гартман».
Что делать? Телеграмма могла бы быть задержана еще в Берлине. По моему мнению, вмешательство Германского Красного Креста не оправдано. Гл. упр. пропаганды, Краков, доктор Штейнмец получил также телеграмму по телеграфу пропаганды. Прошу сейчас же установить с ним связь. Ожидаю новых указаний.
Подпись: Хейнрих.
Нюрнбергский процесс. Сборник материалов. Т. I. М., 1954. С. 482.
№13
ОТЧЕТ ТЕХНИЧЕСКОЙ КОМИССИИ ПОЛЬСКОГО КРАСНОГО КРЕСТА МЕЖДУНАРОДНОМУ КОМИТЕТУ КРАСНОГО КРЕСТА
12 октября 1943 года[71]
«A b s с h r I f t
Ubersetzung aus dem Franzosischen.
Polnisches Rotes KreuzWarschau, den 12.X.43
HauptvorstandSmolna 17, V
Warschau
Nr.: 3681
An das Internationale Komitee des Roten Kreuzes in G e n f
Im Anschluss an unser Fernschreiben vom 20. IV. 43, sowie unseren Brief vom 3.V.43 Nr. 1840, erlauben wir uns dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes und alien daran interessierten Stellen den Bericht der technischen Kommission un- serer Auskunftsstelle, die nach Katyn zur Identifikation der dort entdeckten Leichen polnischer Militarpersonen delegiert war, wie folgt mitzuteilen.
In der Angelegenheit von Katyn war die Lage des Polni- schen Roten Kreuzes ausserst peinlich. Das, Polnische Rote Kreuz ist nicht berufen, an dem Aufrollen der Tragodie in Katyn teilzunehmen und jede Stellungnahme seinerseits ware eine Uberschreitung seiner Befugnisse gewesen .Unterdessen gehorte ohne jeden Zweifel in das Gebiet der Befugnisse und Pflichten des PRK die Tilnahme an den Aushebungsarbeiten zwecks Identifizierung der Opfer, Benachrichtigung der Angehorigen und Er- ganzung der Verlustkartei der polnischen Armee.
Bei die Ubemahme lediglich dieser Aufgabe und der be- dingungslosen Beschrankung auf die technische Mitarbeit, haben wir uns offen von jeder Propagandaaktion ferngehalten.
Die provisorisch aus drei Mitgliedern zusammengesetzte technische Kommission begann ihre Arbeit am 17 April 1943. Die Arbeit war auf folgende Weise eingeteilt:
1) ein Mitglied prufte die bei den Leichen der Ermordeten gefundenen Dokumente im Arbeitszimmer der Dienststelle der Feldpolizei, die 10 km von der Mordstele entfernt war,
2) zwei Mitglieder iibernahmen das Aufsuchen und die Si- cherstellung der Dokumente an der Aushebungsstelle.
Die Arbeiten wurden unter der Kontrolle des Oberleutnants der deutschen Wehrmacht SLOVENZIK, des Kommandanten der ,Дк- tivpropaganda-Kompanie", die in Smolensk stationierte, ausgeflihrt und waren von den Anordnungen dieses Offiziere abhangig.
Am 19 April bemuhte sich die Kommission, mit dem Ober- leutnant SLOVENZIKIN Verbindung zu treten, um die Einzel- heiten der Arbeit festzulegen. Infolge der vollstandig fehlenden Verkehrsmittel waren diese Bemiihungen erfolglos.
Am 20 April, nach einer Wartezeit bis 14 Uhr, begab sich der Leiter des Kommission zu Fuss nach der Feldpolizei, um mit dem Oberleutnant SLOVENZIKIN in Verbindung zu treten. Er kehrte jedoch zuriick, da er unterwegs ein Auto mit dreiweiteren Mitgliedern der Kommission des PRK, die nach Katyn fuhren , begegnete.
Diese Hatten Warschau am Vortage mittags vorlassen. Wah- rend der Verhandlungen, die mit dem Oberleutnant SLOVENZIKIN stattfanden, wurdeh folgende Angelogenheiten besprochen:
1) Die Einquartierung der Mitglieder der technischen Kommission des PRK;
2) Die Arbeitstatte;
3) Die Verkehrsmittel;
4) Die Organisation der Arbeit;
5) Die Sicherstellung der Dokumente;
6) Die Auswahl einer neuen Begrabnisstatte.
Mit Rucksicht auf die Entfernung von 14 km. zwischen Katyn und Smolensk und den Mangel an Verkehrsmitteln, wurden die Mitglieder der technischen Kommission in einer Baracke im Dorf bei Katyn, gegen 3 ½ km von der Mordstelle entfernt, ein- quartiert. An dieser Stelle befand sich zur Zeit ein Feldlazarett der Organisation „TODT".
Die Mitglieder der technischen Kommission verweilten in diesem Lokal seit dem 15 April bis zum 20 Mai 1943. Nach dem 20 mai bis zum 7 Juni 1943 hatten sie ihr Quartier in einer Dorf- schule, nicht weit vom Bahnhof Katyn. Die Mitglieder der technischen Kommission wurden in dem Offizierskasino (der Organisation TODT) verpflegt. Daselbst wurden sie wie die Heeresab- teilungen in dem Frontgebiet versorgt. Man muss feststellen, dass die Verpflegung hinreichend war. Das Aufsuchen der Dokumente und die Umbettung der Leichen fand an Ort und Stele im Walde bei Katyn statt, die einleitende Priifung der Dokumente wurde in der Dienststelle des Feldpolizei, gegen 6 km. vom Walde Katyn in der Richtung nach Smolensk entfernt vorgenommen. Der Obersleutnant SLOVENZIK war der Ansicht, dass das PRK ein eigenes Transportmittel nach Katyn schicken konnte. Nach einer Aufklarung, dass samtliche Kraftfahrzeuge des PRK seit langerer Zeit beschlagnahmt worden sind, wurde die Angelegenheit der Verkehrsmittel folgendermaBen geregelt:
a) Auf dem Hinwege zur Arbeitsstatte waren die Mitglieder der Kommission befugt der Strasse die militarischen Kraftfahrzeuge anzuhalten (und mitzufahren). Dasselbe durften sie auf dem Rtickwege tun.
b) Fur die Fahrt zur Dienststelle der Feldpolizei, gegen 10 km. vom Dorfe entfernt, erhielt der Leiter der Kommission ein Motorrad zu seiner Verffigung.
Die Arbeit wurde folgendermaBen eingeteilt:
a) Ein Mitglied der technischen Kommission war bei der Aushebung der Leichen anwesend,
b) Zwei Mitglieder assistierten beim Durchsuchen und Sor- tieren der Dokumente
c) Ein Mitglied prufte die laufenden Nummern der Leichen, die man demnachst an die Stelle der neuen Graber befordert,
d) Ein Mitglied war bei der Umhettung anwesend,
e) Zwei bis drei Mitgliederassistierten bei der Entzifferung der Dokumente,
f) Vom 28 April ab, dem Zeitpunkt der Ankunft der restli- chen Kommissionsmitglieder, besichtigt ein Arzt der Gerichtsme- dizin unter Beihilfe eines Proscktors eingehend die nicht erkann- ten Leichen.
Die Arbeit selbst wurde auf folgende Weise ausgefiihrt:
a) Ausgrabung und Aushebung der Leichen.
b) Entnahme der Dokumente.
c) einleitende Priifung der Dokumente.
d) Priifung der nicht erkannten Leichen durch den Gerichts- mediziner.
e) Unbettung.
Die Arbeit begann taglich um 8 Uhr morgens und dauerte bis 18 Uhr, mit einer 1 ½ standigen Mittagspause.
Die Kommission stellte fest, dass die Ausgrabungen mit grossen Schwierigkeiten verbunden war; die Leichen waren fest aneinander gepresst, chaotisch in die Gruben geworfen; teile mit verbundenen Handen auf dem Rticken, teile mit aufgeworfenen Manteln tiber dem Kopf und mit einer Schnur um den Hals ge- bunden. Die Hande waren von hinten geknebelt und wieder mit der Halsschnur verbunden. Die derail geknebelten Leichen befan- den sich vor alien in einem mit Grundwasser tiberschwemmten Grab, aus dem die Mitglieder der Kommission des PRK person- lich 46 Opfer enthoben haben, da die deutschen Militarbehorden angesichts der sich darbietenden Schwierigkeiten auf die Ausgrabung verzichten und dieses Grab zuschutten wollten. Nur in einen Schichten mit dem Gesicht nach unten lagen.
Bei den Aushebungsarbeiten machte sich der Mangel an Gummihandschuhen recht fuhlbar , da deren Lieferung in hin- reichender Menge infolge der schwierigen Verbindungen unaus- fiihrbar war. Die Anagrabung selbst wurde durch die von den deutschen Behorden beigetriebene einheimische Bevolkerung ausgefuhrt. Die ausgegrabenen Leichen wurden auf Tragbaren herausgetragen und nebeneinander zurechtgelegt. Dann trat man an das Heraussuchen der Dokumente in Gegenwart eines Mitgliedes der Kommission des PRK heran. Zwei Arbeiter durchsuchten jede Leiche. Die Taschen wurden aufgeschnitten und deren Inhalt dem Kommissionsmitglied uberreicht. Die Dokumente als auch die einzelnen gefundenen Gegenstande wurden in mit laufenden Nummern verschene Kuverts gesteckt, wobei dieselbe auf Block gestanzte Nummer an die Lichten angebunden wurde. Zwecks genauerer und eingehender Durchsuchung wurden oft die Wasche und Stiefeln aufgeschnitten. Wann man weder keine Dokumente nicht ubersengende Gegenstande gefunden hatte, so wurden Mo- nogramme aus der Wasche und den Kleidern (insoweit vorhan- den) herausgeschnitten.
Die Kommissionsmitglieder waren nicht befiigt die Dokumente durchzusehen und zu sortieren, sondern waren verpflichtet folgendes ins Kuvert zu stecken:
a) Die Brieftaschen mit ihren vollen Inhalt
b) samtliche lose vorgefundene Papiere
c) die Abzeichen und Andenken
d) die Medaillons, Kreuze usw.
e) ein Achselsttick
f) die Geldbeutel
g) samtliche Wertsachen.
Jedoch sollten sie beseitigen lose gefundene Banknoten, Zei- tungen, Kleingeld, Tabakbeutel, Zigarettenpapier, Zigarettenetuis aus Holz oder Blech. Diese Anordnungen trafen die deutschen Behorden um eine Uberfiillung der Umschlage zu vermeiden.
Die auf diese Weise gefullten Kuverts wurden mit Draht oder Schnur verbunden, und nummerweise auf einem speziell fur diesen Zweck aufgestellten Tisch gestapelt. Danach ubergab man sie den deutschen Behorden die sie zweimal taglich, gegen Mit- tag und abends mit dem Motorrad zur Dienststelle der Feldpolizei abschickten. Im Falle, wenn ein Kuvert nicht alle Dokumente aufnehmen konnte, legte man sie ein zweites und versah es mit derselben Hummer.
Die einleitende Priifung der Dokumente und die Entziffe- rung der Namen fand in Gegenwart von drei deutschen Soldaten und eines Vertreters der technischen Kommission des PRK statt. Die Kuverts wurden in ihrer Gegenwart geoffnet und die Doku- mente sorgfaltig mit Holzstabchen von den Spuren des Schmut- zes, des Fettes und er Faulnis bereinigt. Vor allem bemiihte man sich die Dokumente herauszusuchen, aus denen sich zweifellos die Namen der Verstorbenen feststellen liessen. Die Erkennungs- marken, Personalausweise, Dienstausweise, Mobilisationskarten und die in Kozielsk ausgestellten Impfscheine dienten zu diesem Zweck. Sobald diese Dokumente fehlten, priifte man die Briefsa- chen, Visitenkarten, Notizen, Notizbiicher uns. Die Brieftaschen und Geldbeutel mit polnischem Geld wurden verbrannt, auslan- disches Geld (mit Ausnahmedes russischen), samtliche Miinzen und Gegenstande aus Gold wurden in die Kuverts Hineingelegt. Die Familiennamen und der Inhalt der Kuverts wurden von einem deutschen Soldaten auf einem besonderen Bogen notiert und mit derselben Kennummer versehen.