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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

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es nimmer," sprach Alberich,

"geschehn,

Müsten wir nicht leider uns verloren sehn

Die gute Tarnkappe mit Siegfried zumal,

Die immer hat getragen der schönen Kriemhild Gemahl.

1156 "Nun ist es Siegfrieden leider schlimm bekommen,

Daß die Tarnkappe der Held uns hat genommen,

Und daß ihm dienen muste all dieses Land."

Da gieng dahin der Kämmerer, wo er die Schlüßel

liegen fand.

1157 Da standen vor dem Berge, die Kriemhild gesandt,

Und mancher ihrer Freunde: man ließ den Schatz

zur Hand

Zu dem Meere bringen an die Schiffelein

Und führt’ ihn auf den Wellen bis zu Berg in den Rhein.

1158 Nun mögt ihr von dem Horte Wunder hören sagen:

Zwölf Leiterwagen konnten ihn kaum von dannen

tragen

In vier Tag und Nächten aus des Berges Schacht,

Hätten sie des Tages den Weg auch dreimal gemacht.

1159 Es war auch nichts anders als Gestein und Gold.

Und hätte man die ganze Welt erkauft mit diesem Gold,

Um keine Mark vermindern möcht es seinen Werth.

Wahrlich Hagen hatte nicht ohne Grund sein begehrt.

1160 Der Wunsch lag darunter, ein golden Rüthelein:

Wer es hätt erkundet, der möchte Meister sein

Auf der weiten Erde wohl über jeden Mann.

Von Albrichs Freunden zogen mit Gernot Viele hinan.

1161 Als Gernot der Degen und der junge Geiselher

Des Horts sich unterwanden, da wurden sie auch Herr

Des Landes und der Burgen und der Recken wohlgestalt:

Die musten ihnen dienen zumal durch Furcht

und Gewalt.

1162 Als sie den Hort gewannen in König Gunthers Land,

Und sich darob die Königin der Herrschaft unterwand,

Kammern und Thürme die wurden voll getragen;

Man hörte nie von Schätzen so große Wunder wieder

sagen.

1163 Und wären auch die Schätze noch größer tausendmal,

Und wär der edle Siegfried erstanden von dem Fall,

Gern wäre bei ihm Kriemhild geblieben hemdebloß.

Nie war zu einem Helden eines Weibes Treue so groß.

1164 Als sie den Hort nun hatte, da brachte sie ins Land

Viel der fremden Recken; wohl gab der Frauen Hand,

Daß man so große Milde nie zuvor gesehn.

Sie übte hohe Güte: das muste man ihr zugestehn.

1165 Den Armen und den Reichen zu geben sie begann.

Hagen sprach zum König: "Läßt man sie so fortan

Noch eine Weile schalten, so wird sie in ihr Lehn

So manchen Degen bringen, daß es uns übel

muß ergehn."

1166 Da sprach König Gunther: "Ihr gehört das Gut:

Wie darf ich mich drum kümmern, was sie mit ihm thut?

Ich konnt es kaum erlangen, daß sie mir wurde hold;

Nicht frag ich, wie sie theilet ihr Gestein und rohes

Gold."

1167 Hagen sprach zum König: "Es vertraut ein kluger Mann

Doch solche Schätze billig keiner Frauen an:

Sie bringt es mit Gaben wohl noch an den Tag,

Da es sehr gereuen die kühnen Burgunden mag."

1168 Da sprach König Gunther: "Ich schwur ihr einen Eid,

Daß ich ihr nie wieder fügen wollt ein Leid,

Und will es künftig meiden: sie ist die Schwester mein."

Da sprach wieder Hagen: "Laßt mich den Schuldigen

sein."

1169 Sie nahmen ihre Eide meistens schlecht in Hut:

Da raubten sie der Witwe das mächtige Gut.

Hagen aller Schlüßel dazu sich unterwand.

Ihr Bruder Gernot zürnte, als ihm das wurde bekannt.

1170 Da sprach der junge Geiselher: "Viel Leides ist geschehn

Von Hagen meiner Schwester: dem sollt ich widerstehn:

Wär er nicht mein Blutsfreund, es gieng’ ihm

an den Leib."

Wieder neues Weinen begann da Siegfriedens Weib.

1171 Da sprach König Gernot: "Eh wir solche Pein

Um dieses Gold erlitten, wir solltens in den Rhein

All versenken laßen: so gehört’ es Niemand an."

Sie kam mit Klaggebärde da zu Geiselher heran.

1172 Sie sprach: "Lieber Bruder, du sollst gedenken mein,

Lebens und Gutes sollst du ein Vogt mir sein."

Da sprach er zu der Schwester: "Gewiss, es soll geschehn,

Wenn wir wiederkommen: eine Fahrt ist zu bestehn."

1173 Gunther und seine Freunde räumten das Land,

Die allerbesten drunter, die man irgend fand;

Hagen nur alleine verblieb um seinen Haß,

Den er Kriemhilden hegte: ihr zum Schaden that er das.

1174 Eh der reiche König wieder war gekommen,

Derweil hatte Hagen den ganzen Schatz genommen:

Er ließ ihn bei dem Loche versenken in den Rhein.

Er wähnt’, er sollt ihn nutzen; das aber konnte nicht sein.

1175 Bevor von Tronje Hagen den Schatz also verbarg,

Da hatten sie’s beschworen mit Eiden hoch und stark,

Daß er verhohlen bliebe, so lang sie möchten leben:

So konnten sie’s sich selber noch auch Jemand anders

geben.

1176 Die Fürsten kamen wieder, mit ihnen mancher Mann.

Kriemhild den großen Schaden zu klagen da begann

Mit Mägdlein und Frauen; sie hatten Herzensnoth.

Da stellten sich die Degen, als sännen sie auf seinen Tod.

1177 Sie sprachen einhellig: "Er hat nicht wohlgethan."

Bis er zu Freunden wieder die Fürsten sich gewann,

Entwich er ihrem Zorne: sie ließen

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