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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied - Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

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class="v">Da wollt ihn erreiten der Kriemhilde Mann.

Er kam in eine Bergschlucht: da konnt er ihm nicht bei:

Das starke Thier wähnte von den Jägern schon sich frei.

977 Da sprang von seinem Rosse der stolze Ritter gut

Und begann ihm nachzulaufen. Das Thier war ohne Hut,

ES konnt ihm nicht entrinnen: er fieng es allzuhand;

Ohn es zu verwunden, der Degen eilig es band.

978 Kratzen oder beißen konnt es nicht den Mann.

Er band es an den Sattel; auf saß der Schnelle dann

Und bracht es an die Feuerstatt in seinem hohen Muth

Zu einer Kurzweile, dieser Degen kühn und gut.

979 Er ritt zur Herberge in welcher Herrlichkeit!

Sein Sper war gewaltig, stark dazu und breit;

Eine schmucke Waffe hieng ihm herab bis auf den Sporn;

Von rothem Golde führte der Held ein herrliches Horn.

980 Von beßerm Birschgewande hört ich niemals sagen.

Einen Rock von schwarzem Zeuge sah man ihn tragen

Und einen Hut von Zobel, der reich war genug.

Hei! was edler Borten an seinem Köcher er trug!

981 Ein Vlies von einem Panther war darauf gezogen

Des Wohlgeruches wegen. Auch trug er einen Bogen:

Mit einer Winde must ihn ziehen an,

Wer ihn spannen wollte, er hätt es selbst denn gethan.

982 Von fremden Tierhäuten war all sein Gewand,

Das man von Kopf zu Füßen bunt überhangen fand.

Aus dem lichten Rauchwerk zu beiden Seiten hold

An dem kühnen Jägermeister schien manche Flitter

von Gold.

983 Auch führt’ er Balmungen, das breite schmucke Schwert:

Das war solcher Schärfe, nichts blieb unversehrt,

Wenn man es schlug auf Helme: seine Schneiden

waren gut.

Der herrliche Jäger trug gar hoch seinen Muth.

984 Wenn ich euch der Märe ganz bescheiden soll,

So war sein edler Köcher guter Pfeile voll,

Mit goldenen Röhren, die Eisen händebreit.

Was er traf mit Schießen, dem war das Ende nicht weit.

985 Da ritt der edle Ritter stattlich aus dem Tann.

Gunthers Leute sahen, wie er ritt heran.

Sie liefen ihm entgegen und hielten ihm das Ross:

Da trug er an dem Sattel einen Bären stark und groß.

986 Als er vom Ross gestiegen, löst’ er ihm das Band

Vom Mund und von den Füßen: die Hunde gleich

zur Hand

Begannen laut zu heulen, als sie den Bären sahn.

Das Thier zu Walde wollte: das erschreckte manchen

Mann.

987 Der Bär durch die Küche von dem Lärm gerieth:

Hei! was er Küchenknechte da vom Feuer schied!

Gestürzt ward mancher Keßel, verschleudert mancher

Brand;

Hei! was man guter Speisen in der Asche liegen fand!

988 Da sprang von den Sitzen Herr und Knecht zumal.

Der Bär begann zu zürnen; der König gleich befahl

Der Hunde Schar zu lösen, die an den Seilen lag;

Und war es Wohl geendet, sie hätten fröhlichen Tag.

989 Mit Bogen und mit Spießen, man säumte sich nicht mehr,

Liefen hin die Schnellen, wo da gieng der Bär;

Doch wollte Niemand schießen, von Hunden

wars zu voll.

So laut war das Getöse, daß rings der Bergwald erscholl.

990 Der Bär begann zu fliehen vor der Hunde Zahl;

Ihm konnte Niemand folgen als Kriemhilds Gemahl.

Er erlief ihn mit dem Schwerte, zu Tod er ihn da schlug.

Wieder zu dem Feuer das Gesind den Bären trug.

991 Da sprachen, die es sahen, er wär ein starker Mann.

Die stolzen Jagdgesellen rief man zu Tisch heran.

Auf schönem Anger saßen der Helden da genug.

Hei! was man Ritterspeise vor die stolzen Jäger trug!

992 Die Schenken waren säumig, sie brachten nicht den Wein;

So gut bewirthet mochten sonst Helden nimmer sein.

Wären manche drunter nicht so falsch dabei,

So wären wohl die Degen aller Schanden los und frei.

993 Des wurde da nicht inne der verrathne kühne Mann,

Daß man solche Tücke wider sein Leben spann.

Er war in höfschen Züchten alles Truges bar;

Seines Todes must entgelten, dem es nie ein Frommen

war.

994 Da sprach der edle Siegfried: "Mich verwundert sehr,

Man trägt uns aus der Küche doch so viel daher,

Was bringen uns die Schenken nicht dazu den Wein?

Pflegt man so der Jäger, will ich nicht Jagdgeselle sein.

995 "Ich möcht es doch verdienen, bedächte man mich gut."

Von seinem Tisch der König sprach mit falschem Muth:

"Wir büßen euch ein andermal, was heut uns muß

entgehn;

Die Schuld liegt an Hagen, der will uns verdursten sehn."

996 Da sprach von Tronje Hagen: "Lieber Herre mein,

Ich wähnte, das Birschen sollte heute sein

Fern im Spechtsharte: den Wein hin sandt ich dort.

Heute giebt es nichts zu trinken, doch vermeid ich

es hinfort."

997 Da sprach der edle Siegfried: "Dem weiß ich wenig

Dank:

Man sollte sieben Lasten mit Meth und Lautertrank

Mir hergesendet haben; konnte das nicht sein,

So sollte man uns näher gesiedelt haben dem Rhein."

998 Da sprach von Tronje Hagen: "Ihr edeln Ritter schnell,

Ich weiß hier in der Nähe einen kühlen Quell:

Daß ihr mir

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